Forschendes Lernen

 

Das Dreiklang-Konzept basiert in didaktischer Hinsicht auf den Prinzipien des entdeckenden und forschenden Lernens. Die Idee des entdeckenden Lernens beruht auf der weitgehend selbstständigen Erarbeitung von Inhalten seitens der Lernenden durch kognitive Prozesse sowie der aktiven Auseinandersetzung mit Problemen (Neber 2010). Werden beim entdeckenden Lernen Regularien der wissenschaftlichen Forschung berücksichtigt, wird es auch als forschendes Lernen bezeichnet (Otto & Schuler 2012). Die Besonderheit des forschenden Lernens besteht unter anderem in der Aneignung wissenschaftlicher Erkenntnismethoden und in der Aufbereitung der Forschungsergebnisse für Dritte (vgl. u. a. Huber 2014). Darüber hinaus impliziert der Ansatz eine direkte Begegnung mit Naturräumen und einen schüler- und prozessorientierten Unterricht. Es kommt weniger auf das Endprodukt an, als vielmehr auf den fließenden Übergang „vom emotionalen über den forschenden zum kognitiv getragenen Umweltbezug, der nach einer Reflexionsphase eine mögliche Handlungskompetenz ableiten lässt“ (Wilhelmi  2011, 5).

Im Projekt soll durch den regionalen Bezug und das unmittelbare Aufgreifen von Klimawandelfolgen im Realraum eine emotionale Komponente angesprochen werden. Auf Grundlage erster Beobachtungen sollen die Schülerinnen und Schüler weitestgehend selbstständig Fragestellungen entwickeln und Untersuchungshypothesen formulieren. Ihren Fragestellungen gehen sie unter Einbezug von im Beobachtungsraum erhobenen Daten, Experimenten, Versuchen sowie Computersimulationen nach. Durch die Vertiefung der Inhalte wird der emotionale Umweltbezug zunehmend um einen forschenden bis hin zum kognitiven Umweltbezug ergänzt. Abschließend erhalten die Lernenden die Möglichkeit, ihre neu erworbenen Erkenntnisse nach einer Reflexionsphase in der planerischen und praktischen Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen zum Ausdruck zu bringen.

 

 

 
Literaturverweise

Huber, L. (2014): Forschungsorientiertes, Forschungsbasiertes, Forschendes Lernen: Alles dasselbe? Das Hochschulwesen 62 (1+2), 22-29.

Neber, H. (2010): Entdeckendes Lernen. In: Rost, D. H. (Hg.): Handwörterbuch der pädagogischen Psychologie. Weinheim/Basel: Beltz, 124-132.

Otto, K.-H. & Schuler, S. (2012): Pädagogisch-psychologische Ansätze. In: Duttmann, R. / Glawion, R. / Popp, H. / Schneider-Sliwa, R. / Siegmund, A. (Hg.): Geographiedidaktik: Theorie – Themen – Forschung. Braunschweig: Westermann, 133-164.

Wilhelmi, V. (2011): Geographische Umweltbildung weiterdenken – Auf dem Weg zum kompetenten Handeln. Praxis Geographie 2/2011, 4-8.