Stadtökologie & Biodiversität

Ruderalvegetation / Straßenbegleitgrün / Phänologie

 

Der Einfluss des Klimawandels auf Stadtökologie und Biodiversität wird den Schülerinnen und Schülern anhand dreier Lernmodule zu Ruderalflächen, Straßenbegleitgrün und Phänologie näher gebracht. Sollte die Temperatur bis zur Jahrhundertwende um weitere 2°C steigen, prognostiziert das Bundesamt für Naturschutz einen Rückgang von 5-30% aller in Deutschland heimischen Tier- und Pflanzenarten. Ein Verlust an Biodiversität bringt wiederum weniger stabile Ökosysteme mit sich, die anfällig für Extremwetterereignisse sowie Schädlingsbefall sind.

Durch den mittleren Temperaturanstieg verschieben sich die phänologischen Phasen nach vorne. Das frühere Austreiben der Vegetation kann Probleme verursachen, wenn regional auftretende Spätfröste die Knospen zerstören. Weitere Folgen sind eine Verschiebung der Pollensaison sowie Nahrungsknappheit für Insekten im Spätsommer. Im Lernmodul Phänologie – Städtische Vegetation im Takt des Klimas gestalten messen die Schülerinnen und Schüler den Einfluss verschiedener abiotischer Parameter auf die Eintrittszeiten der phänologischen Phasen und untersuchen den Einfluss der Wärmespeicherkapazität unterschiedlicher Baumaterialien auf das Pflanzenwachstum. Im Rahmen des Lernmoduls entsteht außerdem ein GLOBE-Garten in Neckargemünd, der den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, den Eintrittszeitpunkt der verschiedenen phänologischen Phasen mit dem in anderen GLOBE-Gärten zu vergleichen. In Absprache können auch phänologische Beete im Garten der jeweiligen Schule angelegt werden.

Das Lernmodul Ruderalvegetation – Wildes Grün zum Schutz der Biodiversität erhalten zeigt den Schülerinnen und Schülern den Zusammenhang von Biodiversitätsverlust und Klimawandel auf. Vor diesem Hintergrund setzten die Jugendlichen sich mit dem Potential urbaner Ruderalflächen für den Erhalt der Artenvielfalt sowie ihrer kühlenden Wirkung auf das städtische Mikroklima auseinander. Darüber hinaus wird im Lernmodul der Konflikt zwischen der Binnenverdichtung von Städten, in deren Zuge Ruderalflächen zunehmend verschwinden, und einer Zersiedelung des Umlands thematisiert.

Temperaturanstieg und Dürreperioden im Sommer führen vielerorts zu Trockenstress beim herkömmlichen Straßenbegleitgrün, wenn dem Wassermangel nicht mit intensiver Bewässerung entgegengewirkt wird. Da Straßenbegleitgrün neben seiner optischen Funktion auch zur Regulierung des (Mikro-)klimas beiträgt, spielt es eine essentielle Rolle für Klimaschutz und -anpassung. Städtische Vegetation senkt durch Transpiration die Lufttemperatur, absorbiert kurz- und langwellige Wärmestrahlung, filtert Schadstoffe aus der Luft und speichert CO2. Im Lernmodul Straßenbegleitgrün – Klimaanpassung leicht gemacht? vergleichen die Schülerinnen und Schüler in ausgewählten städtischen Arealen die Straßenbegleitbepflanzung und beurteilen diese im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit und Klimaangepasstheit. Anschließend werden sie selbst aktiv, indem sie ein Straßenbegleitgrünversuchsbeet gestalten und weiterentwickeln sowie Konzepte für eine klimaangepasste Straßenbegleitbepflanzung entwickeln.